Von Kuchen bis Plätzchen: Die verschiedenen Teigarten im Überblick

Spätestens, wenn es draußen wieder kälter ist und in den Gärten und Straßen Lichterketten erstrahlen, wird einem bewusst: Die Vorweihnachtszeit ist da. Mit ihr kommt die Lust auf leckeres Gebäck. Ob Kuchen, Kekse oder Plätzchen: Auf den richtigen Teig kommt es an. Aber welche Teigarten gibt es und wie unterscheiden sie sich eigentlich? Das erfährst du hier.

  1. Der Knusprige: Tipps und Tricks für Mürbeteig
  2. Der Klassiker: Rührteig für Kuchen und Muffins
  3. Für Fortgeschrittene: Lockerer Hefeteig
  4. Der Unkomplizierte: Quark-Öl-Teig für saftige Teilchen

Der Knusprige: Tipps und Tricks für Mürbeteig

Ob Butterplätzchen, Schokoladentarte oder Apfelkuchen: Nicht nur in der Weihnachtsbäckerei ist der Mürbeteig unverzichtbar. Während die rohe Teigmasse relativ fest und trocken ist, entwickelt der Mürbeteig im gebackenen Zustand eine sehr knusprige, aber nicht zu bröselige Konsistenz. Ein perfekter Mürbeteig zergeht förmlich auf der Zunge. Das Geheimnis: Bei dieser Teigart werden Fett und Eier immer direkt aus dem Kühlschrank verwendet.

 

Für eine Portion würfelst du 200 Gramm kalte Butter und rührst sie mit 100 Gramm Zucker und einem Ei mit dem Handrührgerät cremig. Nun knetest du schnell, aber gründlich 300 Gramm Mehl unter, formst eine Kugel, drückst diese leicht platt und schlägst sie in Frischhaltefolie ein. Bevor du den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollst, muss er 30 Minuten im Kühlschrank ruhen. Dann kannst du wahlweise Plätzchen ausstechen oder eine Springform mit dem Mürbeteig auslegen. Dein Teig ist zu krümelig? Das kann passieren, wenn er nicht schnell genug verknetet wurde. Tipp: Gib im Notfall einfach einen Schuss Milch hinzu.

Der Klassiker: Rührteig für Kuchen und Muffins

Rührteig eignet sich ideal für Backeinsteiger, die sich erst mal an einfachem Gebäck wie Muffins, Rühr- oder Blechkuchen versuchen möchten. Der Unterschied zum Mürbeteig: Bei dieser Teigart werden alle Zutaten bei Zimmertemperatur verarbeitet. Dafür werden zunächst Butter, Zucker und Eier in einer Schüssel vermischt, bevor Mehl und Backpulver darüber gesiebt werden. Verfeinern lassen sich Rührteige mit allem, was die Backstube hergibt: Schokolade, Marzipan, gehackte Nüsse, Mohn, Kokosraspel oder Abrieb von Zitrusfrüchten. Auch mit Gewürzen wie Vanille und Zimt lassen sich tolle Geschmacksvariationen erzeugen.

 

Rezept für Rührteig
Rührteig ist ruckzuck gemacht: Einfach 200 Gramm Butter oder Margarine mit 180 Gramm Zucker und zwei Päckchen Vanillinzucker kräftig rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann drei Eier unterrühren. 500 Gramm Mehl und ein Päckchen Backpulver werden idealerweise erst in einer separaten Schüssel gemischt und dann nach und nach abwechselnd mit circa fünf Esslöffeln Milch in den Teig gegeben. Je nach Bedarf kannst du natürlich mehr Zutaten nehmen – Hauptsache, das Verhältnis stimmt. Wenn der Teig leicht zäh ist, ist er gelungen.

Für Fortgeschrittene: Lockerer Hefeteig

Wer einen Hefeteig backen möchte, braucht vor allem eines: Geduld. Denn damit Butterkuchen, Brötchen oder Zimtschnecken schön luftig werden, benötigt der Teig ausgiebige Knetarbeit, einen warmen Ort zum Ruhen und ausreichend Zeit zum Aufgehen. Das Grundrezept für Hefeteig besteht aus Mehl, Hefe und einer lauwarmen Flüssigkeit wie Wasser oder Milch. Um die Hefe zu aktivieren, wird oftmals auch etwas Zucker oder Honig beigemischt.

Rezept für Hefeteig
Vermenge zunächst Mehl (Weizenmehl Type 405 funktioniert hier am besten) mit Zucker und einer Prise Salz in einer großen Schüssel. Drücke mit der Hand eine Mulde in die Mitte. Löse die Hefe in einer separaten Schüssel in lauwarmer Flüssigkeit auf, gieße sie in die Mulde und arbeite den Mehl-Mix langsam von außen nach innen ein. Ein Würfel frische Hefe entspricht übrigens zwei Packungen Trockenhefe. Lasse diesen „Vorteig“ etwa 15 Minuten an einem warmen Ort gehen, beispielsweise an der Heizung oder im Badezimmer.

Der selbst gemachte Hefeteig kann dann wie im Rezept angegeben weiterverarbeitet werden. Gewöhnlich werden nun Butter, Eier und Milch hinzugegeben, ein geschmeidiger Teig geknetet und dieser erneut für 45 Minuten ruhen gelassen. Am besten entfaltet sich Hefeteig, wenn du ihn zu einer Kugel formst, in eine Schüssel legst und locker mit einem Küchentuch bedeckst. Das Volumen sollte sich nach dieser Zeit verdoppelt haben. Bei Blechkuchen wird der Teig dann erneut geknetet und ausgerollt, bevor er belegt und gebacken wird. Brötchen und anderes Kleingebäck werden schon vor dem ersten Aufgehen in Form gebracht.

 

Tipp:
Langes Kneten macht deinen Hefeteig schön locker. Gib also erst auf, wenn deine Handgelenke müde werden.

Der Unkomplizierte: Quark-Öl-Teig für saftige Teilchen

Ob Obstkuchen oder Gemüsepizza: Ein Quark-Öl-Teig lässt sich vielseitig einsetzen und ist in der Zubereitung auch noch super unkompliziert. Was ihn auszeichnet: Dank seiner Rezeptur mit Ei, Magerquark, Milch und Öl bleibt er auch nach dem Backen richtig schön saftig. Nachdem alle flüssigen Zutaten vermischt wurden, werden Mehl, Zucker, Salz und Backpulver hinzugegeben und rasch verrührt. Im Gegensatz zum Hefeteig mag der Quark-Öl-Teig nämlich kein ausgiebiges Kneten, das ihn nur zäh machen würde. Ist er geschmeidig, lässt er sich wunderbar zu kleinen Teilchen formen, mit Pudding, Früchten oder Beeren belegen und mit Streuseln oder Nüssen bestreuen.

Tipp:
Vor allem bei süßem Gebäck solltest du unbedingt ein neutrales Speiseöl wie Sonnenblumen- oder Maiskeimöl verwenden.

Rezept für Quark-Öl-Teig
Mische 150 Gramm Magerquark mit sechs Esslöffeln Öl, sechs Esslöffeln Milch und einem Ei. Dann kommen 75 Gramm Zucker, eine Prise Salz, 300 Gramm Weizenmehl und ein Päckchen Backpulver dazu. Knete alles zu einem glatten Teig.