Der Deutschen Lieblingsspeise: Kartoffelsorten auf einen Blick

Es gibt wohl kaum etwas, für das Deutschland kulinarisch mehr steht als für Kartoffeln. Aber mehlig, festkochend oder bunt? Kartoffel ist nicht gleich Kartoffel. Wir zeigen, welche Sorte wofür und wie am besten genutzt wird.

Bei weltweit über 5.000 Kartoffelsorten und darunter so einigen Speisekartoffeln kann man schon mal den Überblick verlieren. Wenn es ums Kochen geht, hilft deshalb eine Zusammenfassung der Eigenschaften, die die Kartoffel dabei entwickelt. Faustregel: Je mehr Stärke die Kartoffel enthält, desto trockener und mehliger wird sie beim Kochen.

Festkochende Kartoffeln

Du möchtest Kartoffelsalat zubereiten? Dann sind festkochende Kartoffeln die richtige Wahl. Sie eignen sich toll für alle Gerichte, in denen Kartoffeln eine feste Konsistenz behalten sollen. Auch leckere Bratkartoffeln, Kartoffelecken und Gratins kannst du damit zaubern. Beliebte festkochende Kartoffelsorten sind zum Beispiel Annabelle, Linda, Cilena oder Sieglinde, der Inbegriff der deutschen Kartoffel.

Vorwiegend festkochende Kartoffeln

Die Alleskönner unter den Kartoffeln sind vorwiegend festkochende Kartoffeln. Weder zu weich, noch zu fest – mit diesem Kartoffeltyp kannst du prinzipiell alle Gerichte zubereiten und wirst keine großen Überraschungen erleben. Erfahrene Hausfrauen würden vorwiegend festkochende Kartoffeln deshalb vermutlich als „Kompromiss-Kartoffeln“ bezeichnen. Zu empfehlen sind vorwiegend festkochende Sorten wie Agria, Granola, Quarta oder Saskia für Salz- oder Pellkartoffeln, da ihre Schale beim Kochen bereits leicht aufplatzt.

Mehlig kochende Kartoffeln

Ob Püree, Suppe oder Kloßteig – mehlig kochende Kartoffeln lassen sich besonders gut weiterverarbeiten. Sie zerfallen beim Kochen fast von alleine. So kannst du sie ganz einfach zu einem flaumigen Püree oder Teig für Klöße und Gnocchi zerstampfen.

Mehlig kochende Kartoffeln können Gerichte gut binden: Deine Kartoffelsuppe und dein Eintopf werden dadurch besonders sämig. Auch Backkartoffeln gelingen mit typischen mehligen Sorten wie Freya, Bintje, Melina, Ackersegen und Adretta gut.

Es werden Drillinge, Schatz!
Stehen Drillinge auf deinem Speiseplan? Bei diesen niedlichen Dingern handelt es sich nicht um eine eigene Kartoffelsorte, sondern um besonders kleine Kartoffeln mit einer Größe von etwa zweieinhalb bis drei Zentimetern. Sie schmecken besonders gut als Pellkartoffeln mit Quark – und wer mag, kann bei jungen Kartoffeln sogar die Schale dranlassen.

Erntezeit: Von frühen und späten Kartoffeln

Auch der Reifegrad der Kartoffel ist ein Unterscheidungsmerkmal. Je nachdem, wann Kartoffeln geerntet werden, werden sie in sehr frühe und frühe Kartoffeln (Ernte ab Juni), mittelfrühe (Ernte ab August) und späte Kartoffeln (letzte Ernte im Oktober) eingeteilt. Frühkartoffeln haben eine sehr dünne Schale und sind höchstens zwei Wochen haltbar, während sich mittelfrühe bis späte Kartoffeln in der Regel sehr gut lange lagern lassen. An einem dunklen Ort zwischen vier und zwölf Grad überstehen sie meist sogar einen ganzen Winter.

Ein buntes Vergnügen: Violette, rote und blaue Kartoffeln

Hast du schon einmal bunte Kartoffeln entdeckt? Mit farbenfroher Schale und Fruchtfleisch sind sie ein echter Hingucker auf dem Teller – zum Beispiel Laura mit ihrer roten Schale und dem knallgelben Fruchtfleisch oder die französische Vitelotte, die nicht nur außen, sondern auch innen mit einem intensiven Violett überrascht, das auch nach dem Kochen bestehen bleibt.

 

Die kräftige Färbung verdanken die bunten Kartoffeln natürlichen Pflanzenstoffen, den sogenannten Anthocyanen, die sich auch in Trauben oder roter Beete finden. Bunte Kartoffeln kannst du genauso zubereiten wie helle. Je nach Sorte verlieren sie dabei etwas an Farbe oder bleiben richtig schön bunt.